Von den drei neuen Stipendiaten, welche im September an der Academy of Culinary Arts gestartet haben, sind zwei Frauen. Sie berichten, dass in der kambodschanischen Kultur Frauen zu Hause kochen, während die Küche in Restaurants und Hotels normalerweise von Männer geführt werden. Auch an unseren zwei neuen Studentinnen sehen wir, dass sich dies verändert und die Frauen ihre Kochkunst mit einer Ausbildung ergänzen und vermehrt in Restaurants- und Hotelküchen anzutreffen sind.

Unsere neuen ACAC Stipentiaten

Bevor die heute 18-jährige Chin im Alter von 10 Jahren mit ihrer Familie nach Phnom Penh zog, wuchs sie in der ländlichen Region von Kandal auf. Als Mädchen hat Chin immer angenommen, dass sie in einer Fabrik arbeiten werde. Als Teenager entschied sie sich für eine Karriere im kulinarischen Sektor und musste ihre skeptischen Eltern überzeugen, dass dies der richtige Weg für sie ist. Heute unterstützen sie ihre Tochter von ganzen Herzen. Obwohl Chin erst vor ein paar Monaten mit der Ausbildung begann, hat sie ihr Ziel klar vor Augen: Sie möchte eine Weltklassekonditorin werden.

Mit 29 Jahren ist Sang die Älteste von unseren neuen Stipendiaten. Bis sie vier Jahre alt war wuchs sie in der Nähe der Grenze zu Vietnam auf. Da ihre Familie vietnamesisch sprach wurden sie diskriminiert und einige Nachbaren haben ihren Kindern verboten mit Sang zu spielen. Trotz all diesen Widrigkeiten ist Sang zu einer kontaktfreudigen Frau mit viel Energie und Optimismus heran gewachsen. Sie hat gelernt sich zu behaupten, was ihr heute hilft das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen.

Nachdem seine Eltern gestorben sind verbrachte der fünfjährige Dos die meiste Zeit in einem Kinderheim in der Region von Kampong Chhnang. Bevor er im 2019 im Alter von 20 Jahren nach Phnom Penh zog war er nur wenigen Ausländern begegnet. Deshalb konnte er sein Englisch nicht viel praktizie ren und ermachte er sich viele Sorgen im Bezug auf seine Ausbildung. Doch Dos lässt sich durch diese Herausforderung nicht zurückhalten und nimmt sogar fremdsprachige Ausbildner in Kauf um seinen Traum, Küchenchef und Besitzer seines Restaurant zu sein, zu realisieren.

Chin, Sang und Dos wissen wie wichtig Bildung ist und sie haben sich entschieden, dass sie sich kontinuierlich weiterbilden möchten. Alle drei planen nach dem Abschluss an der ACAC im Ausland weitere Erfahrungen zu erwerben, am liebsten in der Schweiz, in Japan oder Dubai. Bei vielen jungen Kambodschaner und Kambodschanerinnen ist das Bewusstsein gross, dass alle einander unterstützen müssen um ihr geliebtes Land weiterzubringen. Chin, Sang und Dos möchten die Leute in ihrem Umfeld mit ihrer Leidenschaft für Nahrungsmittel im Privaten und Geschäftlichen ermutigen und fördern.

Die grössten Herausforderungen in ihren ersten Monaten an der Academy waren die Sprache, das temporeiche Umfeld und der konstante Lärm in der Küche. Obwohl dies nicht die einzigen Herausfoderungen sind, überwiegt das Lob an die Ausbildner für ihre Geduld und die Dankbarkeit gegenüber ACAC und den Spendern, welche ihnen diese Weltklasse-Ausbildung ermöglichen.